Hallo aus Kapstadt – zum letzten Mal!
Heute war ein ganz besonderer Tag – voller Emotionen, Schweiß, Sonne und unvergesslicher Momente. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns früh auf den Weg zur Phoenix Secondary High School in Manenberg. Wir wollten schließlich gestärkt in diesen besonderen Tag starten, denn es war unser letzter. Schon als wir durch das Schultor traten, spürten wir die aufgeregte Stimmung: überall strahlende Gesichter, winkende Hände und herzliche Umarmungen. Man merkte sofort, dass dieser Abschied allen schwerfallen würde.
Wir wurden groß empfangen – fast wie kleine Stars. Es war unglaublich schön zu sehen, wie ehrlich interessiert und begeistert all die Schülerinnen waren, die wir an den Tagen zuvor noch nicht kennengelernt hatten. Im Unterricht durften wir ein letztes Mal das lebendige Miteinander erleben – laut, fröhlich, voller Energie und Lebensfreude. Besonders rührend war, wie stolz unsere Austauschschülerinnen auf die gemeinsame Zeit waren, die wir in den vergangenen Tagen miteinander verbracht hatten. Einige hielten sogar kleine Dankesreden – ein Moment, der uns wirklich zu Herzen ging. Man spürte, wie viel Herzblut, Mühe und gegenseitiger Respekt in diesem Projekt steckten.
In so kurzer Zeit hatten wir zu zunächst fremden Menschen eine sehr enge Bindung aufgebaut und hätten uns niemals vorstellen können, dass dieser Austausch uns so die Augen öffnen würde.
Nach einem letzten Rundgang durch die Klassenzimmer – diesmal mit einem ganz anderen Blick – fiel uns wieder auf, wie herzlich, lebendig und offen der Umgang der Schülerinnen untereinander ist, besonders auch zwischen Lehrerinnen und Schüler*innen. Es wurde viel gelacht, gefragt und vor allem fotografiert – besonders von Jona blieben die Mädchen nicht fern. Man sah Herrn Dohmen und Frau Wolff an, wie stolz sie waren, und auf der Rückfahrt verdrückte Frau Wolff dann auch ein paar Tränen (und ehrlich gesagt: wir auch).
Dann hieß es endgültig: Goodbye, Phoenix Secondary High School – we’ll miss you, but we’re looking forward to next year!
Zurück im Hostel hieß es kurz umziehen, denn der nächste Programmpunkt wartete schon! Ein schnelles Umziehen, Trinkflaschen auffüllen, Sonnencreme auftragen – und schon ging es los Richtung Tafelberg. Das Wetter war perfekt: strahlende Sonne und ein leichter Wind, der uns hoffen ließ, dass der Aufstieg halbwegs erträglich werden würde.
Nun ja – das war er nicht.
Schon nach den ersten zwanzig Minuten merkten wir, dass der Weg steiler war, als wir ihn uns vorgestellt hatten. Der Pfad nach oben war steil, steinig und gefühlt endlos – jeder Schritt ein kleiner Kampf gegen die Schwerkraft (und den inneren Schweinehund). Zwischendurch mussten wir immer wieder Pausen einlegen, tranken Wasser, schwitzten, lachten und motivierten uns gegenseitig mit Sprüchen wie „Nur noch zehn Minuten!“ (was natürlich nie stimmte).
Unsere Rucksäcke wurden schwerer, die Sonne gnadenloser und die Gespräche – na ja – immer knapper. Irgendwann hörte man nur noch ein rhythmisches „Schnaufen, Trinken, Weitergehen“.
Aber dann, nach rund zwei Stunden puren Kampfes, war es geschafft. Und als wir endlich oben ankamen, war alles vergessen. Vor uns lag ganz Kapstadt – winzig und atemberaubend. Alle waren erschöpft, aber auch unendlich stolz. Selbst Frau Wolff und Herr Dohmen strahlten, als hätten sie gerade den Mount Everest bestiegen. Diese zwei Stunden Aufstieg hatten sich absolut gelohnt. Nach einer kleinen Verschnaufpause ging es dann mit der Gondel wieder nach unten – was sich für uns in dem Moment wie purer Luxus anfühlte.
Im Hostel angekommen, blieb kaum Zeit zum Verschnaufen – schnell duschen, umziehen und dann auf unseren eigenen Wunsch noch einmal zum Oranjezicht Market! Nach unserem erfolgreichen ersten Besuch dort mussten wir die Gelegenheit einfach noch einmal nutzen, um die leckeren kulinarischen Angebote zu genießen – von frischen Bowls über duftende Pizzen bis hin zu bunten Smoothies und Spezialitäten aus ganz Europa.
Zurück im Hostel trafen wir uns zu einer kleinen Abschlussrunde. Wir ließen die letzten zehn Tage Revue passieren, erzählten von unseren Lieblingsmomenten, lachten über lustige Situationen und wurden zwischendurch auch ein bisschen sentimental. Es war bewegend zu hören, wie viel jede*r von uns gelernt, gesehen und erlebt hat – nicht nur über Südafrika, sondern auch über sich selbst. Dass diese gemeinsame Zeit morgen vorbei sein würde, machte uns alle sehr traurig.
Zum Schluss möchten wir ein riesengroßes Dankeschön aussprechen – an Frau Wolff und Herrn Dohmen, die diesen Austausch mit so viel Engagement, Geduld und Organisation ermöglicht haben. Ohne sie hätten wir all diese unvergesslichen Momente nie erleben dürfen. Danke, dass Sie uns begleitet, motiviert und manchmal auch liebevoll angeschoben haben, wenn wir am liebsten im Bett geblieben wären.
Und so endet unser Abenteuer in Südafrika – mit müden Beinen, vollem Herzen und Erinnerungen, die uns für immer begleiten werden.






